29. Januar 2019
Selbstmanagement bedeutet so viel mehr
…als Projekte managen zu können
Interessant finde ich bei Diskussionen zum Thema Selbstmanagement immer wieder, wie sehr wir automatisch davon ausgehen, dass mit der Fähigkeit Projekte (kleine wie große) managen zu können, auch gleich die Kompetenz zur Selbstführung einhergeht…

Während gestern draußen eine Schneeflocke auf die nächste folgte, hatten wir es drinnen gemütlich und warm. Ich war zu einem „Follow-up“ an der Universität Siegen als Referentin eingeladen. Eines meiner Lieblingsthemen stand auf der Tagesordnung: Selbstmanagement.
Interessant finde ich bei Diskussionen zu diesem Thema immer wieder, wie sehr wir automatisch davon ausgehen, dass mit der Fähigkeit Projekte, kleine wie große, managen zu können, auch gleich die Kompetenz zum Selbstmanagement und der Selbstführung einhergeht.
Selbstmanagement bedeutet aber so viel mehr! Es beginnt zunächst mit der Fähigkeit zur Selbst-reflektion. Dann braucht es außerdem eine gute Portion Selbst-bewusst-sein, viel Selbst-kenntnis und ordentlich Selbst-disziplin, um den notwendigen Reflexionsraum zu schaffen und auch immer wieder dorthin zurückzukehren.
Diesen „Kontakt zu sich selbst“ herzustellen und zuzulassen, fällt vielen Menschen schwer. Und tatsächlich findet sich in der Außenwelt rund um die Uhr auch ordentlich Ablenkung. Ablenkung von uns selbst, von unserem Innenleben.
Der Psychologe Marc Wittmann bringt dies in einem ▸Interview in der ZEIT auf den Punkt, wenn er sagt:
„Wir erleben uns selbst nicht mehr. Das klingt komisch, heißt aber, dass wir gar nicht mehr wissen, wie es uns geht. Wenn ich gehetzt in die Arbeit komme und abends wieder nach Hause gehe und mir nicht einmal diese 15 Minuten oder halbe Stunde auf dem Nachhauseweg nehme, um über mich selbst nachzudenken und mich zu fragen: ‚Wie geht es mir eigentlich? Was will ich eigentlich? Was mache ich heute Abend?‘, dann verliere ich irgendwann den Kontakt zu mir selbst.“
Wie kann da bitteschön Selbstmanagement „easy“ gelingen? Das Schöne an dem Interview zum Thema Zeitempfinden ist, wir bekommen gleich auch eine mögliche Handlungsoption präsentiert, um Zeit für uns zurück zu gewinnen: das Smartphone öfters mal zu Hause lassen.